Wir haben viel darüber gehört und sie ist für die Gewerkschaften hier ein wichtiges Service für Mitglieder: die A-Kasse!

Dansk Metal ist, wie schon in vorigen Beiträgen erwähnt, in 29 lokale Departments unterteilt, die für sich dann oft auch noch weitere Nebenstellen haben. Diese kümmern sich neben der Mitgliederbetreuung zu einem großen Teil um die A-Kasse.
Die A-Kasse ist eine Zusatzversicherung zur staatlichen Arbeitslosenversicherung und hat sehr viele Vorteile für Mitglieder. Die Gewerkschaften übernehmen in den ersten drei Monaten der Arbeitslosigkeit für Gewerkschaftsmitglieder eine wichtige Aufgabe, danach geht die Betreuung zum Staat über (ähnlich unserem AMS). Die Mitarbeiter:innen von Dansk Metal sind ab Tag eins mit den Arbeitslosen in Kontakt und monitoren ihre Bewerbungen mit einem Ampelsystem. Bewirbt man sich nicht oft genug wird die Ampel auf Rot gestellt und der oder die Arbeitslose wird von der Gewerkschaft kontaktiert um gemeinsam Lösungen zu finden. Zusätzlich hat Dansk Metal auch ein Job-Vermittlungsplattform wo Arbeitslose offene Stellen finden oder auch Unternehmen bei denen sie sich initiativ bewerben können. Oft ist es auch der Fall, dass sich Unternehmen direkt an Dansk Metal wenden und nach Arbeitskräften fragen, da aktuell vor allem Fachkräfte in den Industriebetrieben gesucht werden.
Der erste Termin bezüglich A-Kasse muss mit der Gewerkschaft persönlich erfolgen. Bei diesem Termin wird der weitere Ablauf besprochen, wie oft sich die Arbeitslosen z.B. bei Firmen bewerben müssen. Werden weitere Termine verpasst oder keine Bewerbungen geschickt, kann die Zahlung des Arbeitslosengeldes Tageweise ausgesetzt werden.
Mario und ich haben zwei lokale Dansk Metal Departments besucht – Vordingborg (aktuell 52 Arbeitslose in der Region Metal Storestrom) und Slagelse (aktuell 37 Arbeitslose). Wenn Arbeiter, Arbeiterinnen Mitglied der A-Kasse sind finden sie im Schnitt um 9-12 Wochen früher wieder einen neuen Job und in Dänemark wechseln 25% jährlich ihren Job. Das System der A-Kasse funktioniert also. Ganz billig ist es jedoch nicht. Monatlich zahlt man dafür um die 70€.
In der Arbeitslosigkeit gibt es dafür zahlreiche Programme die man zur Weiterbildung besuchen kann, alles gefördert oder staatlich bezahlt. Außerdem gibt es die Möglichkeit ein Praktikum für 4 Wochen in einem Betrieb zu erleben (unbezahlt, man erhält weiter sein Arbeitslosengeld). Die Möglichkeit Teilzeit zu arbeiten und A-Kasse zu beziehen gibt es auch. Arbeitslosengeld bekommt man bis max. 2 Jahre. Voraussetzung für den Bezug von Arbeitslosengeld ist die Mitgliedschaft in einer A-Kasse über 1 Jahr. In der Arbeitslosigkeit bekommt man 90% seines vorigen Gehalts (Schnitt des letzten Arbeitsjahres), jedoch gedeckelt auf einen Höchstbetrag (um die 2.600€).
Zusätzlich spannend ist auch, es gibt einen Weiterbildungsfonds in den Arbeitgeber:innen monatlich einzahlen und den Arbeitnehmer:innen in Anspruch nehmen können für max. 2 Wochen pro Jahr.
Also viele gute soziale Leistungen, die jedoch auch etwas kosten, sei es durch hohe Steuern oder freiwillige Zusatzversicherungen.