
Am Mittwoch den 8.5 ging es mit 2 Kolleginnen der UGT FICA zum Robert BOSCH Werk in Madrid.
Leider wurde mir eine Besichtigung der Produktionslinien untersagt, als die Geschäftsführung erfahren hat, dass ich für die Magna Powertrain tätig bin….( Spionage Gefahr :D) Das sollte aber nicht zu meinem Nachteil sein, wie sich später herausstellte!
Im Werk in Madrid sind ca. 1000 Menschen beschäftigt, 700 Arbeiter:innen und ca. 300 Angestellte.
Ca. 30% der Arbeiter:innen sind Frauen. Und der Kollektivvertag wurde hier auf Betrieblicher Ebene verhandelt und zwar für 6 Jahre!!
Es Das Betriebsrat Team der Firma besteht aus 2 Listen; Mitglieder der UGT, und Mitglieder der Comisiones Obreras, welche in diesem Fall schon seit knapp 40 Jahren die Mehrheit halten!
Das große Problem liegt jedoch darin, dass die Kolleg:innen der CCOO so gut wie nicht mit den Kolleg:innen der UGT zusammenarbeiten!!
Ich hatte das große Glück und die Ehre, von den Kolleg:innen die „nackte“ Wahrheit zu erfahren, mit welchen Schwierigkeiten sie täglich konfrontiert sind!
Um auch hier ein Beispiel zu nennen: In dem zuvor erwähnten Kollektivvertrag auf Betrieblicher Ebene, haben die Betriebsräte der Liste UGT über mehre Wochen versucht mit zu verhandeln…. Unter anderem natürlich auch um Lohnerhöhungen für die Kolleg:innen zu erzielen! Jedoch wurde dieses Bemühen vehement nicht nur von der Geschäftsführung, sondern vor allem von der anderen Liste des Betriebsrates abgelehnt!!
Bis tatsächlich der Kollektivvertrag von der Liste der CCOO unterzeichnet wurde, in dem vereinbart wurde 2 Jahre eine 0 Lohnrunde zu akzeptieren! Aus meiner Sicht völliger Wahnsinn!! Vor allem, da die Firma volle Auftragsbücher hat und ebenso einen satten Gewinn erzielte!! Die Begründung des Managements lautete in dem Fall; „das Geld wird für wichtige Investitionen benötigt“
Kommt uns ja durchaus bekannt vor oder?!
Der noch größere Wahnsinn an der ganzen Geschichte ist jedoch der, dass bei einer Betriebsversammlung abgestimmt wurde ob man dieser 2 Jahre Nulllohnrunde zustimmen soll oder nicht….
Und das Ergebnis war zu 49,6 % für JA und 49,3% für NEIN!! Denn 0,1% der Stimmen waren ungültig!! Trotz keiner eindeutigen Mehrheit wurde dieser Vertag unterzeichnet!! Ich durfte das Ergebnis der Abstimmung selbst sehen, denn die Kollegen der UGT sind selbstverständlich vors Gericht gezogen!! Ich werde versuchen in diesem Fall am neuesten Stand zu bleiben, bin sehr gespannt wie dieses Urteil ausfällt!
Wir haben uns lange, ehrlich und intensiv ausgetauscht und ich muss gestehen, selbst Tage danach bin ich noch begeistert und betroffen zugleich von diesem Besuch!!
