Fatima aus dem 6-köpfigen Bildungsteam der Dansk Metal hat uns einen Einblick in die gewerkschaftliche Bildungsarbeit gegeben. Die Abteilung beschäftigt sich vor allem mit der Frage was zukünftig im Bildungsbereich benötigt wird, also in welchen Bereichen sollten Arbeitskräfte ausgebildet werden und welche Vorschläge kann man an die Regierung stellen.
Da von der Gewerkschaft niemand in der Regierung sitzt, wird viel Lobbyarbeit gemacht. Der Leiter der Bildungsabteilung Kasper Palm trifft sich regelmäßig mit Abgeordneten (v.a. der Sozialdemokratischen Partei) und mit dem Bildungsausschuss bzw. Bildungsministerium um Vorschläge für eine Adaptierung des Bildungssystems voranzutreiben.
Aktuell gibt es ein Projekt der Dansk Metal welches sie im Parlament voranbringen wollen. Zurzeit benötigt man um in die Oberstufe gehen zu können einen 4er Notendurchschnitt (in Kopenhagen gibt es einNotensystem von 1-12). Dansk Metal schlägt vor, diesen Schnitt auf 7 zu erhöhen und will einen neuen Schultypus einführen. Es soll zukünftig Schulen geben, die einen größeren Fokus auf die Praxis legen und die Schüler:innen schon in der Schule eine Ausbildung bekommen in z.B.: Schmied oder IT-Techniker etc. Trotzdem sollen die Jugendlichen ihren Abschluss machen können und die Möglichkeit auf die Universität zu gehen, haben. Es herrscht jedoch, ähnlich wie in Österreich, die öffentliche Meinung vor, Universität ist besser als Lehre – diese Meinung zu ändern, daran arbeitet Dansk Metal.
Es gibt weiters Bildungsprogramme für Arbeitnehmer:innen, davon hatte ich auch schon mal gesprochen. Arbeitnehmer:innen können 2 Wochen pro Jahr eine Weiterbildung besuchen, die sie sich selbst aussuchen können. Zusätzlich gibt es dann noch einen Industrial compensations fund, wo Unternehmen entscheiden können, welche Ausbildungen sie für ihre Angestellten brauchen und diese dann über den Fonds finanzieren können. Auf Grund des flexicurity Programms wird hire & fire leicht gemacht, Dansk Metal will jedoch stark mit den Bildungsprogrammen eine Weiteranstellung fördern. In Leerzeiten kann man seine Arbeiter:innen in Bildungsprogrammen „parken“.
Einen Unterschied zwischen Dänemark und Österreich gibt es auch bei der Beantragung der Genehmigung als Lehrbetrieb. In Dänemark entscheidet hier die Gewerkschaft nämlich mit und macht Besuche in Betriebe die sich dafür bewerben. Es gibt 25 Berufe mit 60 Spezialisierungen und verschiedene Module, die Jugendliche machen können. Dansk Metal hat 30 Berufsschulen in denen ihre Berufssparten unterrichtet werden. In jeder Schule sitzt jemand von den lokalen Departments im Board.