Zwischen den Gründungshäusern von Helsinki, die doch klar erkennbar aus russischen Besatzungszeiten stammen, immer wieder moderne Kunst wie hier die Statue „bringing the light“!


Blog des 73. Lehrgangs der Sozialakademie der Arbeiterkammer
Zwischen den Gründungshäusern von Helsinki, die doch klar erkennbar aus russischen Besatzungszeiten stammen, immer wieder moderne Kunst wie hier die Statue „bringing the light“!
Die Begriffe Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit aus den Zeiten der Aufklärung sind in Frankreich nicht nur Floskeln sondern werden täglich gelebt.
Heute geht ein langes Wochenende zu Ende und viele Pariser*innen haben es dazu genutzt für ihre Anliegen auf die Straße zu gehen.
Derzeit sind die Europawahlen und Antifaschismus beherrschende Themen – in den aktuellen Umfragen liegen die Rechtspopulisten klar voran
In der zweiten Woche hier in Dänemark bei Dansk Metal waren Mario und ich fleißig unterwegs. Wir haben zwei der lokalen Niederlassungen besucht und uns Betriebe angeschaut. Sehr spannende Tage!
„On the road in Denmark“ weiterlesenDiese Woche durfte ich beim Metaller-Streik meinen Kollegen der FNV über die Schulter schauen.
Seit April ist der alte KV ausgelaufen und ein neues „annehmbares“ Angebot liegt nicht am Tisch.
„Streik mit der FNV Metaal in NL“ weiterlesenFreitag 03.05. startete unser Arbeitstag ein wenig außerhalb von Kopenhagen in Roskilde. Die Dansk Metal lädt nämlich kurz vor ihrer Lehrabschlussprüfung die Auszubildenden immer zu einem gemeinsamen guten morgen Plausch mit sehr leiwanden Frühstück ein. Wer bis dahin noch kein Mitglied ist wird hier nochmal auf die Vorteile der Gewerkschaft hingewiesen.
Danach ging es ab nach Metalskolen dem Bildungshaus der Danks Metal zu einem Netzwerkwochenende mit Jungfunktionär:innen aus ganz Dänemark. Der erste Eindruck vom Bildungshaus erinnert eher an ein 4 Sterne Hotel, alles voll mit Kunst & Designer Möbelstücken.
Auf Nachfrage wieso weshalb warum wurde mir erklärt, dass Metalskolen eine der größten Kunstsammlungen aus ganz Dänemark besitzt. Diese werden zum Teil als Wertanlage verwendet, dass man in schwierigeren Zeiten schnell etwas zum Verkaufen hat-auch nicht schlecht.
Das Wochenende war großartig ca. 80-100 motivierte Lehrlinge, eine Menge an Workshops wie zb. zur Europawahl mit eigenem Jugendkandidaten, ein Seifenkistenrennen und das wohl wichtigste das gemeinsame Kennenlernen am Abend mit einer leckeren Cola 😉 & dänischen Arbeiterliedern. Fasst so leiwand wie unsere Netwerkveranstaltungen von der PRO-GE Jugend <3 .
Am Sonntag war dann Konnys und mein großer Tag, wir durften vor versammelter Manschaft eine Präsentation mit Diskussion über unsere Gewerkschaft mit besondem Augenmerk auf die Jugendarbeit in Österreich auf englisch halten, war auch mal was anderes auf englisch zu referieren.
Montag‘s gings gleich weiter nach Skolebesog in eine der 29 Außendienststellen von Dansk Metal. Dort haben wir Nadja getroffen eine super leiwande Kollegin die wir schon am Wochenende kennenlernen konnten. Sie hat uns alles oder zumindest sehr viel darüber erzählt wie hier die A-Kasse (das dänische Arbeitslosengeld) funktioniert.
Bei genaueren Fragen dazu bitte an Mario.Brandstetter@akbiz.at wäre etwas ausschweifend hier alles genau reinzuschreiben, auch bei anderen Themen die hier noch kommen bei Interesse einfach schreiben ihr habt‘s meine Nummer :).
Dienstag früh begann gleich die nächste Reise in eine Außendienststelle, diesmal ging es mehr in action- Betriebsbesuche stehen am Tagesprogramm. Insgesamt konnten wir in 3 verschiedenen Betrieben eine Führung bekommen und mit den dortigen Job Stewards reden die dänische Version von Betriebsräten.
Nachmittags lud uns Henrik mit seiner Frau Mette in‘s Tivoli ein, der zweit älteste Freizeitpark der Welt. Tivoli wirkt wie eine Mischung aus unserem Prater & Disneyland obwohl es dabei seinen ganz eigenen Charme entfaltet, mit sehr vielen Blumengärten & täglichen Konzerten. Definitiv einen besuch Wert solltet ihr mal vorbeikommen.
Mittwoch blieben wir zur Abwechslung einmal in Kopenhagen. David ein Kollege aus dem Verhandlungsteam der Danks Metal nahm uns zu einem Schlichtungsgespräch in die dänische Version der Wirtschaftskammer mit, hier ging es um einen vorgerichtlichen Versuch einen Vergleich für eine Kündigung auszuhandeln. Das Ergebnis erfahren wir leider erst nächste Woche da wir schon weiter zum nächsten Termin mussten.
Wir bekammen von einer der Chefökonominen eine Einführung in das dänische Wirtschafts & Steuersystem, unglaublich spannend gewesen. Werde einige Ideen wie das hier funktioniert nach Österreich mitnehmen.
Im Nächsten Eintrag wirds rasant weitergehen mit einer Hippie Stadt mitten in Kopenhagen, einer Foodhall aus Containern & ein neues Tattoo ist auch mit dabei- stay tuned.
Am Mittwoch den 8.5 ging es mit 2 Kolleginnen der UGT FICA zum Robert BOSCH Werk in Madrid.
Leider wurde mir eine Besichtigung der Produktionslinien untersagt, als die Geschäftsführung erfahren hat, dass ich für die Magna Powertrain tätig bin….( Spionage Gefahr :D) Das sollte aber nicht zu meinem Nachteil sein, wie sich später herausstellte!
Im Werk in Madrid sind ca. 1000 Menschen beschäftigt, 700 Arbeiter:innen und ca. 300 Angestellte.
Ca. 30% der Arbeiter:innen sind Frauen. Und der Kollektivvertag wurde hier auf Betrieblicher Ebene verhandelt und zwar für 6 Jahre!!
Es Das Betriebsrat Team der Firma besteht aus 2 Listen; Mitglieder der UGT, und Mitglieder der Comisiones Obreras, welche in diesem Fall schon seit knapp 40 Jahren die Mehrheit halten!
Das große Problem liegt jedoch darin, dass die Kolleg:innen der CCOO so gut wie nicht mit den Kolleg:innen der UGT zusammenarbeiten!!
Ich hatte das große Glück und die Ehre, von den Kolleg:innen die „nackte“ Wahrheit zu erfahren, mit welchen Schwierigkeiten sie täglich konfrontiert sind!
Um auch hier ein Beispiel zu nennen: In dem zuvor erwähnten Kollektivvertrag auf Betrieblicher Ebene, haben die Betriebsräte der Liste UGT über mehre Wochen versucht mit zu verhandeln…. Unter anderem natürlich auch um Lohnerhöhungen für die Kolleg:innen zu erzielen! Jedoch wurde dieses Bemühen vehement nicht nur von der Geschäftsführung, sondern vor allem von der anderen Liste des Betriebsrates abgelehnt!!
Bis tatsächlich der Kollektivvertrag von der Liste der CCOO unterzeichnet wurde, in dem vereinbart wurde 2 Jahre eine 0 Lohnrunde zu akzeptieren! Aus meiner Sicht völliger Wahnsinn!! Vor allem, da die Firma volle Auftragsbücher hat und ebenso einen satten Gewinn erzielte!! Die Begründung des Managements lautete in dem Fall; „das Geld wird für wichtige Investitionen benötigt“
Kommt uns ja durchaus bekannt vor oder?!
„Besuch Robert BOSCH Werk in Madrid“ weiterlesenAm gestrigen Himmelfahrtsfeiertag entschied ich mich, die malerische Stadt Bremen zu erkunden.
„Bremen Sightseeing“ weiterlesenDie JHL hat 165.000 Mitglieder und 450 Zweigstellen mit 8 Regionalbüros und vertritt 1000 Berufe. Diese Berufe haben sie auf die 6 größten Branchen aufgeteilt: Pflegedienste, Reiningungsdienste, Bildung, Catering-Dienste, Büro- & Verwaltung, technische Dienste & Verkehr sowie der Sicherheitssektor.
Dementsprechend gibt es sehr viele aktive Mitglieder mit unterschiedlichen Berufen in ganz Finnland verstreut. Ich hatte die Möglichkeit in Hyvinkää {ausgesprochen: hüwinka} einen sogenannten „shop steward“ also einen Betriebsrat/Vertrauensperson kennenzulernen sowie mit ihm einen Tag in seiner Gemeinde zu verbringen und mit ihm und dem Organisationsmanager der JHL-Zentrale gemeinsam die aktiven Mitglieder der JHL kennenzulernen und Souveniärs auszuteilen.
Er hat mir erzählt dass er für 500 Leute in der Gemeinde zuständig ist, falls sie ihren Beruf wechseln wollen und Hilfe brauchen oder aber auch für viele die KV-Verhandlungen durchführt. Er meinte die Schwierigkeiten sind oft dann wenn sich neue Berufe etablieren wo es noch nie einen KV gegeben hat. Die Regionalbüros unterstützen ihre shop stewards wo sie können und veranstalten immer wieder Kurse für sie.
Unser erster Stop in der Gemeinde war eine Servicestelle für Flüchtlinge. Der Ukraine-Russland Konflikt ist in Finnland sehr spürbar und die Kolleg:innen vor Ort helfen Flüchtlingen damit eine Unterkunft, ihre Aufenthaltsbescheinigung sowie Arbeit zu finden. Das Team besteht aus 3 Leuten und sie arbeiten gemeinsam mit dem Ministerium. Die Kolleg:innen berichten dass sie sich im Moment um 200-250 Ukrainische Flüchtlinge kümmern aber auch viele weitere aus anderen Ländern.
Man findet dort auch zahlreiche Infos zB: wo und wann die nächsten kostenlosen Finnisch-Kurse stattfinden, sowie Netzwerke speziell für Männer die einen geschützen Raum haben über ihren emotionalen Zustand zu reden. Die Kolleg:innen kümmern sich vor Ort auch darum Mitglieder zu rekrutieren.
Unser nächster Besuch war in einem Jugendzentrum. Wie vorhin erwähnt hat JHL zahlreiche Berufe und aktive Mitglieder – unter anderem auch Sozial- bzw. Jugendarbeiter:innen die tagtäglich dafür sorgen dass es Jugendlichen und jungen Erwachsenen gut geht, und auch um sie bestmöglich bei ihrem täglichen Leben zu unterstützen. Das Jugendzentrum findet seinen Platz an einer Uni für angewandte Wissenschaft in der selben Gemeinde. Insgesamt arbeiten 15 Sozialarbeiter:innen dort.
Das Jugendzentrum ist so aufgebaut dass sie insgesamt 7 Räumlichkeiten für unterschiedliche Interessen/Altergruppen zur Verfügung stellen.
„Kokos“ = ist ein Sozialraum für junge Erwachsene mit Küche.
„Pomelo“ = ist ein Zimmer mit Nähmaschinen und allem handwerklichen was man finden kann.
„Pitaja“ = ein Gaming-Zimmer wo auch manchmal Turniere bis tief in die Nacht stattfinden.
„Papaja“ = auch PC’s sowie Fernseher vorhanden und Spiele
„Mango“ = Spielzeuge/Figuren sowie Fernseher speziell für Manga-Interessierte Jugendliche
„Greippi“ = ein größeres Aufenthaltszimmer mit viel Platz zum Austauschen
„Guava“ = von Schlagzeug, Piano, E-Gitarre und Soundboxen alles vorhanden
Ich bin vor Ort auch einigen jungen Erwachsenen begegnet die gemeinsam mit den Sozialarbeiter:innen dabei waren etwas zu kochen und gemeinsam Brettspiele zu spielen. Es war eine nette Atmosphäre und man konnte sehen wie liebevoll gestaltet das Jugendzentrum war und die wertvolle Arbeit der Sozialarbeiter:innen!
Auch habe ich den Bereichsleiter des Zentrums dort kennengelernt der mir erzählt hat dass die jugendlichen dort jedes Jahr im Einkaufszentrum nebenan ein „Hypecon“ veranstalten. Das Jugendzentrum bezahlt und organisiert die Convention solange die Jugendlichen sich um das Programm kümmern. Er berichtete dass es jedes Jahr mehr Jugendliche werden, auch von Nachbarortschaften und sie sehr stolz darauf sind dass es diese Veranstaltung gibt weil die Jugendlichen die Chance haben andere mit gleichartigen Interessen kennenzulernen.
Ciao Compagni!
05:15 läutet mein Wecker…. irgendwie schaffte ich es aus dem Bett zu kraxeln, schließlich hatten wir gestern einen coolen Tag vor uns!
Mit Mauro traf ich mich eine 3/4 Stunde später am Bahnhof Milano Centrale wo wir uns mit dem Frecciarossa (Schnellzug wie ICE oder TGV) nach Rom zum „Assemblea Nazionale“ der CGIL.Filctem aufmachten.
Mauro mit einem Grinsen im Gesicht: Sei staco? (bist miad?) … blöd fragen könnens schon die Italiener 🙂
Die 3 stündige Zugfahrt verging sehr schnell und in einer Bar in Bahnhofsnähe in Rom warteten Sabrina, Fabio und Marta auf uns, die bereits gestern angereist waren. Sabrina: cafè?… naturalmente, diese Gepflogenheit der obligatorischen Einnahme eines Espresso im Stehen (italienisch schlicht cafè) vor/nach/zwischen der Arbeit wird mir zu Hause fehlen.
Beim Kongressort angekommen durfte ich einige Personen kennen lernen, Lettorio „Lillo“ Oceano der maßgeblich mithalft dass mein Praktikum zustande kam, reichte mich herum… So viele liebe Menschen in kurzer Zeit. Marco Falcinelli- Segretario Generale bot mir eine dicke Zigarre an, ich puffte um mein Leben und so konnte ich mich, eingehüllt in unseren Rauchschwaden, 15-20 Minuten mit ihm austauschen bevor der Kongress los ging.
Marco hielt die Eröffnungsrede, ein riesen Thema für die Italienische Gewerkschaft ist die extrem hohe Anzahl an Arbeitsunfällen: „Drei davon enden tödlich, pro Tag, das ist eine Schande für unser Land und die Faschistin im Palast weiß nichts besseres als Fotoserien von sich machen zu lassen!“
( Marta: die PR-Abteilung von Melloni inszeniert sie immer wieder im Stile Mussolinis)
Marco ist ein großartiger Redner, er bestärkte seine Delegierten in ihrer Rolle als Bollwerk im Kampf für die Rechte der Beschäftigten und des Antifaschismus in Italien. Er berichtete zudem über einige Erfolge z.b. den Start der CGIL-Kampagne für ein Referendum zu 4 Fragen der Arbeitswelt und die vielen neuen „Iscritti“ ( Mitglieder) im Bereich der Plattformarbeit.
Weniger erfreulich sei die momentane Ausrichtung der christlichen Gewerkschafter der CISL, er lobte zwar die tägliche Arbeit in den Betrieben wo man Seite an Seite kämpfe aber die Führung der CISL biedere sich zu sehr an die Regierung und die Konzernführungen an. “ Das wird nicht unser Weg sein!“….. zum Ende kam ganz schon „Emozione“ rein…
Es folgten Berichte von den regionalen Sekretär:innen, dazwischen konnte ich viele interessante Gespräche führen. Es wird viel Hoffnung in den grünen Umbau der Industrie gesetzt. „Fit for 55“ wird als große Chance gesehen, Italien muss hier dringend handeln, zurzeit ist die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern in der Industrie eine der größten im europäischen Vergleich.
Es gibt aber auch große Sorgen: Die Filctem vertritt auch die Beschäftigten des ENI-Konzerns und des gesamten Energie-Sektors, der Strukturwandel muss grün und vor allem sozial sein. Durchaus berechtigt wie ich finde, diese Sorgen. Die Folgen für Europa wenn der Wandel auf den Rücken der arbeitenden Menschen ausgetragen wird, werden verheerend sein. Ein Viertel bis ein Drittel der Wähler:innen wird in Italien und auch in Österreich bei der EU-Wahl das Kreuz bei Rechtsaußen machen, der Kampf gegen diese Abwährtsspirale und für einen menschlichen „Green Deal“ wird, da bin ich mir mit den italienischen Compagni einig, eine der größten Aufgaben der Gewerkschaftsbewegung und der progressiven Kräfte in Europa sein.
Ja die Welt ist schlecht, nichtsdestotrotz, es ist ja nicht immer alles scheiße, ich habe den Nachmittag für „dolce far niente“ genutzt, bin Eis essen gegangen und habe die ewige Stadt erkundet. 😀
Bis Bald, a presto!
Mü
Unsere erste Woche war sehr ereignisreich. Nach einem ersten Kennenlernen, dem 60. Geburtstag von Claus Jensen, der 1. Maifeier und weiteren interessanten Terminen haben wir unser Wochenende mit 80 Gewerkschafter:innen der Dansk Metal Jugend in ihrem Schulungshotel „Metalskolen“ in Slangerup verbracht.
„Ein Netzwerkwochenende mit Dansk Metal Ungdom“ weiterlesen