Streik mit der FNV Metaal in NL

Diese Woche durfte ich beim Metaller-Streik meinen Kollegen der FNV über die Schulter schauen.

Seit April ist der alte KV ausgelaufen und ein neues „annehmbares“ Angebot liegt nicht am Tisch.

Der KV läuft normalerweise 12 Monate ab April, die Arbeitgeber bieten 7% ab Juli 2024 und das Ganze aber nur mit einer Laufzeitverlängerung von 22 Monaten. Beim Lehrlingseinkommen solls gleich gar nichts geben und weitere rahmenrechtliche Veränderungen natürlich nicht zu Gunsten der Arbeitnehmerinnen stehen auf der Forderungsliste der Arbeitgeber.

Zum Streik selbst, anders als in Österreich finden Streiks in Holland nicht in den Firmen statt, sondern an zentralen öffentlichen Plätzen in der Region. Die Mitglieder der Gewerkschaft werden in den Tagen davor per Mail verständigt WANN und WO der Streik stattfindet und bekommen zugleich einen QR-Code zugesandt. Mit diesen Code werden sie am Streiktag von den FNV Kolleginnen registriert. Wenn das System (Verbindung zum Server) funktioniert, klappt das perfekt. Anhand der Registrierung sieht man den Namen, Mitgliedsnummer, Firma und auch IBAN, somit wird nämlich auch die Streik-Unterstützungszahlung beantragt und die Mitglieder bekommen in der Folgewoche ihre Unterstützung ausbezahlt.

Das System hat mir sehr gut gefallen, soweit ich weiß, dass wir in Österreich noch nicht soweit sind. Die Auszahlung läuft bei uns noch analog so zu sagen. Und da die Streikhäufigkeit in den nächsten Jahren zunehmen wird, wäre dieses System sicher eine gute Abhilfe um sich viel Bürokratie zu ersparen.

Nach 4 Stunden war der Streik mittags zu Ende. Es waren insgesamt rund 150 Mitglieder anwesend, für die Gewerkschaft eine gelungene Aktion, sagten sie zu mir auf Nachfragen. Speziell weil einige Mitglieder anwesend waren aus Betrieben, die sie nicht am Radar hatten.